Tour Divide 2012

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Freitag, 6. Juli 2012

Tour Divide 2012: Bericht (Teil 1)

(English version not yet available. If anyone wants to provide a translation, contact me.)  
Prolog
Am Anfang war der Gedanke: Das wäre doch genau das Richtige für mich, ein Potpourri aus Sport, Abenteuer und Erlebnis, und zugleich eine große Herausforderung. Tour Divide. Das Mountainbike-Rennen entlang der Great Divide, der kontinentalen Wasserscheide Nordamerikas. Untertitelt mit dem anmaßenden Slogan "The toughest bike race is not in France!".

Dominik Scherer, bayerisches MTB-Urgestein und Bikeguide-Kollege bei Alpenevent, hatte 2009 während eines Alpencross über seine Teilnahme darüber berichtet und mir dabei unwissentlich einen Floh ins Ohr gesetzt, der zunächst einen Stein und bald eine ganze Geröllhalde ins Rollen brachte.
Nachdem die privaten und beruflichen Randbedingungen geklärt waren, fasste ich im Oktober 2010 den Entschluss, im Juni 2012 beim Grand Départ in Banff an der Startlinie zu erscheinen. Damit begann der 20-monatige Countdown, während dem im sportlichen Bereich (und oft auch darüber hinaus) Radfahren an erster Stelle stand und vieles andere sich unterzuordnen hatte.
Banff (Canada)
Das Rennen
Mit einer Entfernung von 2.770 Meilen (4.500 Km) und über 55.000 Höhenmetern handelt es sich um das längste MTB-Rennen überhaupt. Insgesamt gibt es zwischen Banff in Canada und Antelope Wells in New Mexico mehr als 30 so genannte Divide-Crossings, mehr als 10 Pässe liegen über 3.000m Meereshöhe und an der höchsten Stelle, auf dem Indiana Pass, ist die Luft auf über 3.600m dünner als an jedem mit dem Bike erreichbaren Punkt der Alpen. Von Schnee und damit verbundenem meilenlangen Schiebepassagen, Durchwaten von Flüssen und wenig erfolgreichen Fahrversuchen auf versandeten Wegen ist so gut wie mit allem zu rechnen, was die Natur an Herausforderungen mit sich bringt.
Tracey Petervary im Kanadischen Flathead

Blitzartig auftretende Gewitterregen verwandeln einen brauchbaren Schotterweg in eine unpassierbare Schlammpiste, die an Material und Mensch alles Bewegliche mit "Mud" besetzt. Hier kann das Rad bei annähernd doppeltem Gewicht nur noch tragend bewegt werden.
Von Banff (Canada) durch 5 US-Staaten nach Mexico

Da ein Großteil der Strecke durch Gebiete führt, die auch von Tieren bewohnt werden, denen wir Europäer sonst eher nur im Zoo begegnen, ist die Kenntnis einschlägiger diesbezüglicher Verhaltensregeln Pflicht (Bärenglocke und -pfeife, Bärenspray, Wegschließen und Hochhängen von Essensvorräten). Diese theoretische Kenntnis dann gegebenenfalls in die Praxis umsetzen zu müssen, stellte für mich eine der größten mentalen Herausforderungen des Vorhabens dar. Und so war ich einerseits zwar enttäuscht, die mir des Öfteren gestellte Frage "Have you seen a bear yet?" verneinen zu müssen, konnte diesem Umstand aber dennoch einiges Positives abgewinnen.

An der Whitefish-Divide
Für das Tour Divide Race, das der Great Divide Mountainbike Strecke der Adventure Cycling Association folgt, gelten feste Regeln. Die Strecke und offiziell erlaubte Varianten dürfen ausschließlich mit eigener Kraft bewältigt werden. Auf bestehende Infrastruktur wie Hotels, Restaurants, Supermärkte darf man zurückgreifen, nicht jedoch auf die Hilfe privater Dritter wie z.B. Support-Teams oder Freunde, die an der Strecke wohnen oder vorbeikommen. Die Strecke kann verlassen werden, etwa um sich mit Nahrung zu versorgen oder in einer festen Unterkunft zu übernachten, spätestens an dieser Stelle ist die Route dann wieder fortzusetzen. Eine vorgegebene Einteilung in Etappen gibt es nicht. Windschattenfahren ist genauso verboten wie das Antreten in Team. Dass sich während des Verlaufs für einige Tage kleine Gruppen und (Leidens-) Gemeinschaften bilden, ist nicht nur unvermeidbar sondern auch wesentlicher Bestandteil der TD-Kultur. Man campiert häufig zusammen, fährt dann aber meist unabhängig voneinander los.
Mit Robin und Michael im südlichen Colorado. Robin musste leider bald aufgeben.

Logistische Herausforderungen spielen gerade in dünner besiedelten Gebieten wie im südlichen Colorado und in New Mexico eine große Rolle: Reichen die Wasservorräte noch bis zum nächsten Ort oder muss ich zu einem näher aber abseits gelegenen Punkt ausweichen? Hat der Radladen am Zielort noch geöffnet? Nicht selten erlebt man hier unangenehme Überraschungen, gerade was die Öffnungszeiten oder gar Existenz von Lebensmittelläden oder Tankstellen betrifft. Hier auf Nummer sicher zu gehen, ist in der Regel mit zusätzlichem Gewicht und längeren Wegstrecken verbunden. Das gleiche gilt für Übernachtungen: Motel oder Campieren? Letzteres ist natürlich flexibler und effizienter, da man so lange biken kann, wie man möchte und grundsätzlich überall campieren darf, wo es nicht explizit verboten ist. Voraussetzung ist natürlich einigermaßen stabiles Wetter sowie eine rudimentäre Erfahrung mit Biwaks im Freien.
Tracking in Echtzeit
Die Strecke ist durch Kartenmaterial, einem Road-Book und GPS-Daten sehr gut dokumentiert. Jeder Teilnehmer trägt einen GPS-Spotter, der im Abstand von 10 Minuten die aktuellen Koordinaten an einen Server sendet. Dies erlaubt dem Veranstalter die Kontrolle des individuellen Routenverlaufs, lässt aber auch Familie und Freunden via Google-Maps zeitnah an der Reise eines jeden Teilnehmers teilhaben und seine Platzierung im Gesamtfeld verfolgen. Im Notfall kann man über dieses Gerät auch einen SOS-Notruf absetzen.

Mittendrin

Heute am 15. Tag scheint es richtig gut zu laufen. Recht früh war ich in Breckenridge gestartet und hatte bald den Boreas-Pass hinter mich gebracht. Die Route, deren ersten Teil ich von einem Besuch mit Tina im letzten Jahr gut kannte, verläuft hier entlang einer still gelegten Eisenbahnstrecke, was eine kontinuierliche und moderate Steigung verspricht. Die Meereshöhe von über 3000m macht sich kaum bemerkbar, denn Zeit zur Höhenadaption gab es genug. Bald nach dem Pass ging es auf den Gold-Dust-Trail, eine Variante außerhalb der offiziellen ACA-Route. Trotz netter Passagen will hier jedoch kein richtiges Flow-Gefühl aufkommen, denn zu schwer macht sich das Gepäck bemerkbar; es kann aber auch an den Strapazen der vergangenen beiden Wochen liegen oder am Wissen, dass noch einiges bevorsteht. Der Trail ist bald zu Ende und die stetig fallende Passstraße lässt mich zügig in Como, Colorado, einfahren. (Vermutlich geht der Name dieses kaum 20 Einwohner zählenden Ortes auf italienische Auswanderer zurück.)
Am Boreas-Pass zwischen Breckenridge und Como

Es gehört zum Pflichtprogramm eines TD Bikers, sich bei Britishman David im Como-Depot blicken zu lassen und die Kohlenhydrat- und H2O-Speicher zu betanken. Dies war in Gesellschaft zweier sogenannter North-Bounder (das sind diejenigen, die an der mexikanischen Grenze starten und in Nordrichtung nach Banff fahren) schnell erledigt, nicht weil es zu wenig gegeben hätte oder mir das typisch englische Frühstück nicht schmeckte – ganz im Gegenteil -, aber die Zeit drängt, auch und besonders beim Essen. Wir sind ja schließlich in einem Rennen!
Gastlichkeit im Como-Depot

Knapp 100 Meilen und 2 Pässe liegen zwischen Breckenridge und Salida, wo ich unbedingt noch während der Öffnungszeiten von Absolute Bikes eintreffen muss, um die hoffentlich letzte Reparatur meines Tretlagers durchführen zu lassen. In Hartsel, wo ich einen Verpflegungs-Zwischenstopp einlege, scheint einerseits die Zeit still zu stehen, andererseits dauert es eine gefühlte Ewigkeit bis mein Mittagsmenü serviert ist. Mittlerweile habe ich mich an die ungläubigen Blicke des Personals gewöhnt, wenn sie mit Erstaunen wahrnehmen, dass meine Order mehrerer Menüs nicht für eine ganze Familie sondern nur für mich allein gilt. Als man dann auch keine Kreditkarten akzeptiert und meine 100-Dollar-Note nicht wechseln kann, bin ich fast am Verzweifeln. Letztlich wurde auch dieses Problem gelöst und ich eile weiter Richtung Radshop.
Hartsel, CO - mit intakter Infrastruktur für den Strafvollzug

Noch einmal geht es knapp auf 3000m Meereshöhe, bevor mich eine 15 Meilen lange Abfahrt hinunter nach Salida spült. Da ich meinen Besuch telefonisch angekündigt hatte, wurde ich bei Absolute Bikes bereits erwartet und entsprechend begrüßt. Meine unmittelbaren Verfolger hätte ich heute ja deutlich distanziert und das trotz zweier ausgiebiger Pausen, so die Information des Inhabers, der über das Tracking-System bestens über den Stand des Rennens informiert war. Der Abstand zu meinen Mitstreitern war mir jedoch weniger wichtig als die Bestätigung, dass ich gut unterwegs war. Die anderen Teilnehmer sind bei dieser Unternehmung weniger Konkurrenten, eher Leidensgenossen mit dem gleichen primären Ziel, nämlich an der mexikanischen Grenze anzukommen und das in einer möglichst guten Zeit. Die absolute Platzierung ist zwar nicht völlig unwichtig, spielt aber eher eine untergeordnete Rolle.
Campieren im südlichen Wyoming

Auch wenn man bei der Tour Divide grundsätzlich alleine unterwegs ist, bilden sich häufig kleine Teams und man fährt ein paar Stunden oder auch Tage zusammen, wenn es passt. Gerade in Gebieten mit hoher Bärenpräsenz oder beim nächtlichen Campieren bietet dies – zumindest subjektiv – eine höhere Sicherheit. Da mein Bike innerhalb einer halben Stunde repariert wurde, entscheide ich mich, heute noch den Marshall-Pass anzugehen, um dann in Dunkelheit nach Sargents abzufahren. Mit mehr als 150 Meilen und über 4000 Höhenmetern wäre das eine super Tagesbilanz, die meinen Tagesschnitt deutlich verbessert. Die kurze Zeit zum Austausch des Tretlagers lasse ich natürlich nicht ungenutzt verstreichen, esse "etwas" und decke mich mit Nahrungsmittel und Getränken ein. Mein Standardpaket bestehend aus 3 Snickers, 3 Twix, 2 Energieriegel, 1 große Packung Gummibärchen, 2 Sandwich und 1 Packung Trockenfleisch hat sich mittlerweile bestens bewährt und reicht bis zum nächsten Frühstück, notfalls auch länger. Hinzu kommen 4-5 Liter Getränke, vorwiegend Wasser und ein Mineralgetränk. Mir war aus Vorberichten nicht unbekannt, dass man während der Tour Unmengen an Nahrung zu sich nimmt, des Ausmaßes war ich mir aber in keinster Weise bewusst. Zuweilen fühlte ich mich wie eine Maschine, die stets von oben bestückt werden muss, um unten den entsprechenden Output zu liefern. Neben Essen, Rad fahren und Schlafen bleibt wenig Zeit für Sonstiges. Das Motto der Tour "Eat – Sleep – Ride: Tour Divide" erfährt seine völlige Berechtigung. So nahm ich. um diesbezüglich die Effizienz zu erhöhen, bei Hotelübernachtungen das Essen meist in der Badewanne ein.
Tour-Divide Standard-Paket (Snack am Abend)

Zügig nähere ich mich dem Marshall-Pass, als es zu dämmern beginnt. Meine Stirnlampe benötige ich wegen des Mondlichts noch nicht, das Tempo ist beim Bergauffahren sehr moderat und die Routenfindung unkompliziert. Nach fast 3.000km auf der Tour hat sich mittlerweile ein Fahrgefühl entwickelt, das mich für Momente sogar die Augen schließen lässt, selbst Steine oder Unebenheiten kann ich fast blind ausgleichen. Gleich bin ich oben, sage ich zu mir, noch knapp 2 Meilen, dann werde ich die Stirnlampe anschalten und in gut einer Stunde unten in Sargents sein. Doch plötzlich kommt mir das Fahren etwas eigenartig vor, mein Bike scheint Unebenheiten durch ein Nachschwingen auszugleichen. Zunächst führe ich diese Wahrnehmung auf meine Müdigkeit zurück, bis mich ein plötzliches Knacken im Bereich der Gabel auf den Boden der Tatsachen zurückführt.
Nichts mehr zu machen ...

Sofort erkenne ich: Rahmen gebrochen! Zunächst kann ich es nicht glauben und denke, ich bin in einem schlechten Film. Der Riss im oberen Bereich des Unterrohrs ist unverkennbar und um sicher zu gehen, taste ich ihn mit den Fingern ab. Wie soll es nun weiter gehen, wenn überhaupt? Hier, mitten in den Rocky Mountains bei Dunkelheit, 15 Meilen von Sargents und mehr als 20 Meilen von Salida entfernt. Bedeutet dies das Aus? Sollte die fast zweijährige Zeit der Vorbereitung umsonst gewesen sein? Vor Verzweiflung spreche ich laut zu mir selbst und entwickle konstruktive Alternativen, um den Gedanken an ein Ende möglichst früh zu ersticken. Es muss weiter gehen! Dennoch schwebt er wie ein Damokles-Schwert über mir. Selbst wenn ich wieder in der Zivilisation zurück bin, ist das Problem noch nicht gelöst. OK, dann gibt es eben einen neuen Rahmen, notfalls ein neues Bike. Die bisherigen Investitionen nicht nur materieller Art waren so hoch, dass es daran nicht scheitern soll.
Die einzig vernünftige Alternative ist mir bald klar: Das Bike hinunter nach Sargents schieben und dann auf der asphaltierten Fahrstraße über den Monarch-Pass auf eine Mitfahrgelegenheit zurück nach Salida zu hoffen. Dann könnte ich mit einem reparierten oder neuen Gefährt die Tour in Sargents wieder fortsetzen. Aber 15 Meilen zu Fuß in Radschuhen, das sind gut 24 Kilometer, also mehr als ein Halbmarathon. Dafür brauche ich doch gut 5 Stunden allein für die Wegstrecke, von zusätzlich auftretenden Problemen wie Routenfindung ganz zu schweigen. Und irgendwann werde ich doch auch müde, ich bin jetzt seit über 15 Stunden fast ununterbrochen auf den Beinen.
Absolute Team bei Absolute Bikes in Salida

Aber letztlich bleibt mir nichts anderes, als mich auf den Weg zu machen. Der Rahmen wird mit starkem Klebeband notdürftig fixiert, so dass ich das Bike wenigstens schieben kann und es nicht tragen muss. Die Stirnlampe mache ich erst gar nicht an und bewahre die Energie für 2 Stunden Licht für eventuelle Notfälle. Bei zahlreichen vorwiegend alpinen Unternehmungen konnte ich die Erfahrung machen, dass sich die Augen schnell selbst an sehr schwache Lichtverhältnisse gewöhnen. Und in der Tat, das schwache Licht des Fast-Halbmondes reicht aus. Bevor ich losgehe, entsichere ich das Bärenspray, man weiß ja nie. Nach jeweils einer gefühlten Stunde kontrolliere ich mit dem GPS-Gerät die Route und meinen Fortschritt. Spätestens um 4 Uhr sollte ich in Sargents ankommen. Nach drei Viertel der Strecke wird die Oberfläche des Schotterwegs besser und ich traue mich, das Bike wie einen Roller zu benutzen. Ein Bein auf dem Pedal und jederzeit zum Absprung bereit. Eine ziemlich wackelige Angelegenheit, die mich aber zügiger vorankommen lässt. Und allein das zählt im Moment. So erreiche ich gegen halb Vier Sargents, eine um diese Uhrzeit noch verlassenere Ansammlung weniger Häuser. Hinter der Tankstelle finde ich sogar einen einigermaßen windgeschützten Platz zum Campieren, richtig komfortabel angesichts der bisherigen Umstände.
Camp mit Z-Lite, Tarp und Schlafsack

Schnell bin ich in Schlaf- und Biwaksack eingepackt und wäre fast schon eingeschlafen, als mir einfällt, Tina noch eine Entwarnungs-SMS zu schicken. Sie kann ja meinen bisherigen Verlauf im Internet verfolgen und wundert sich bestimmt sorgenvoll über meine nächtlichen Aktivitäten. Am Morgen, sprich zwei Stunden später, stehe ich trampend an der Passstraße und nochmal 2 Stunden später bei Absolute Bikes in Salida im Laden, wo mein erneuter Besuch verständlicherweise großes Erstaunen auslöst. Dies wird noch größer, als der Grund meines Auftretens offensichtlich wird. Zügig diskutieren wir mögliche Lösungsalternativen und werden uns schnell einig. Da der Rahmen nicht mehr repariert werden kann und kein Rohloff-kompatibler Rahmen verfügbar ist, muss ich mich notgedrungen und mit einem unguten Gefühl von der genialen Speedhub verabschieden und auf ein neues Bike umsatteln. Die Größe passt einigermaßen, auch lassen sich meine diversen Gepäcktaschen vernünftig platzieren, nicht optimal, aber angesichts der Umstände mehr als befriedigend.
Das "absolut" neue Bike

Kurz nach Mittag befinde ich mich dann wieder in Sargents – ein Mitarbeiter von Absolute Bikes hat mich in seiner Mittagspause mit dem Privat-PKW dorthin chauffiert, wo ich auf meine nicht wenig überraschten gestrigen Verfolger, Michael und Robin, treffe. Sie wähnten mich schon über alle Berge. Aber so schnell kann sich das ändern. Eigentlich dachte ich, nach meinem nächtlichen Abenteuer einen Ruhetag einlegen zu müssen, aber da ich mich noch nicht müde fühlte, setzte ich zusammen mit den Beiden die Tour unvermittelt fort und schaffte noch knapp 100 Meilen und 1.500 Höhenmeter. Letztlich hatte ich bei dieser für mich persönlich sehr anstrengenden und nervenaufreibenden Aktion doch noch Glück im Unglück, der technische Defekt hätte mich an noch abgelegeneren Orten treffen können. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn sich der Rahmenbruch erst bei der Abfahrt bemerkbar gemacht hätte. Darüber habe ich mir jedoch wenig Gedanken gemacht, die Tour forderte zu schnell wieder physische und mentale Aufmerksamkeit.
Michael in New Mexico


Wird fortgesetzt u. a. mit den Themen:
- Vorbereitung
- Logistische Herausforderungen
- Gegensätze

Sonntag, 1. Juli 2012

Tour Divide 2012, some thoughts ...

Tour Divide 2012
(English version below)

Nur ein paar Worte (einen Bericht wird es natürlich geben, wenn ich "angekommen" bin)

Die TD war für mich:
- die größte sportliche und mentale Herausforderung
- eine Reise durch ein großartiges Land, aber auch in mich selbst
- eine emotionale Achterbahnfahrt

Was ich nie vergessen werde:
- die Menschen, denen ich begegnet bin und besonders die, mit denen ich unterwegs war
- wie lange eine einzige verdammte Meile sein kann
- dass ich doch noch einem Bären begegnet bin
- den mentalen Support von Außen. Danke!!!

Für die Statistik
2772 mi. / 180.000 ft. vert.
(4460 km / 55.000 Hm)
Racing time 22 days 2:55 hrs
125 mi. (202 km), 2.500Hm per day
Moving avg speed 9.8 mph (15,8 km/h)

Just some words:
For me, TD was:
- the greatest challenge, physically and mentally
- a journey through a wonderful continent but also into myself
- an emotional rollercoaster

What I will never forget:
- the people I met and especially the people joining my ride
- how long a single mile can be
- my bear encountering in NM
- the incredible mental support from outside. Thank you!!!

Samstag, 30. Juni 2012

Georg ist in Antelope Wells

Um 10:55 Ortszeit Antelope Wells hat Georg sein großes Ziel erreicht. Nach 22 Tagen und knapp drei Stunden hat er die Finish Line überfahren und die Tour Divide bezwungen!

Georg hat sofort angerufen, er ist überglücklich und ganz schön fertig.

Er wird sicher bald selbst ausführlich berichten!

Freitag, 29. Juni 2012

Knapp 190 Meilen bis Antelope Wells

Heute steht Georg noch mal eine heftige Etappe bevor. Einige Höhenmeter sind wieder zu überwinden und die etwas flachere Strecke ab Silver City ist auch nicht ohne.

Es ist sehr heiß, z.T. weit über 40 Grad, die Strecke ist mühsam. Ein Teilnehmer hat gestern ein Bild von der Etappe ab Silver City gepostet. So sieht es da aus:



Mittwoch, 27. Juni 2012

Dienstag morgen in Cuba, New Mexico

Georg hat ein Bild geschickt, wenn ich mich nicht total täusche, ist das linke Bike das neue "Yeti"

Es geht Georg gut, er ist voll motiviert für die letzten Etappen!


Dienstag, 26. Juni 2012

Das neue Bike - ein Yeti

Da ich schon mehrfach darauf angesprochen wurde, Georg aber leider wg. schlechter Verbindungen kaum sprechen kann, hier noch zur Info:

Das neue Bike ist ein Yeti ( http://www.yeticycles.com/ ), ich weiß aber nichts näheres darüber! Das wird Georg sicher irgendwann und ausführlich hier berichten ;-)

Indiana Pass - der höchste Punkt der Tour


Da Georg in der Wildnis unterwegs ist, bekommen wir kaum eine halbwegs verständlich Verbindung hin. Hier kommen aber die neuesten Infos:

Georg hat am Sonntag den höchsten Punkt der TD, den Indiana Pass mit 3600 m ü. Meeresspiegel überschritten. Nachts war dann campieren an der Grenze Colorado / New Mexico in 3000 m ü. Meeresspiegel angesagt - bei kuscheligen unter 0 Grad.

Montag war wieder ein langer Tag mit heftigen Temperaturunterschieden. Morgens beim losfahren knackige o Grad, die Mittagssonne hat dann bei 36 Grad alles aufgetaut!

An sein neues Bike muss er sich zwar erst gewöhnen, aber er kommt gut damit zurecht. Ob und was noch vom alten Bike an Teilen verwendet werden konnte, weiß ich nicht. Die Rohloff-Nabe wohl nicht, soviel ich weiß!

Ansonsten geht es ihm soweit ganz gut. Letzte Nacht war er in Abiquiu, soweit ich es erkennen konnte, in einem Motel.

79 % der Distanz und 82 % der Höhenmeter waren da geschafft!!!!

Samstag, 23. Juni 2012

Und es geht doch noch weiter !!!

Georg hats noch schiebend nach Gunnison geschafft, mit nur 1.5 Stunden "Schlaf" in der Wildnis.
In Gunnison ist er per Shuttle (näheres weiß ich nicht) zurück nach Salida zu Absolute Bikes. Er hat sich dort ein neues Rad gekauft, ein paar Teile vom alten Rad haben sie dort in Zahlung genommen. War wohl ein ganz faires Angebot!

Dann per Shuttle wieder zurück zum letzten Trackpoint in Gunnison und weiter gehts! Das wird ein harter Tag.

Geog war ganz schön frustriert und down, aber es geht weiter. Er wollte auf gar keinen Fall aufhören, er will unbedingt nach Antelope Wells!

Tretlager repariert - aber dann der Rahmen gebrochen!

Georg sitzt irgendwo in der Pampa fest. Nachdem das Tretlager gestern endlich repariert werden konnte, ging es gut für ihn weiter.
Heute morgen nun kam von ihm die Nachricht, dass bei einer Abfahrt der Rahmen gebrochen ist!

Er hat bereits 15 Meilen geschoben, liegt jetzt irgendwo im Schlafsack und will in 2 1/2 Stunden weiter laufen. Wo er sich gerade befindet weiß ich nicht, das Leaderboad funktioniert aktuell nicht.

Ich werde berichten, sobald ich weiß, wie / ob es weitergeht! Shit!!!!

Freitag, 22. Juni 2012

Tretlager repariert - oder auch nicht!

Georg ist heute in der Nähe von Breckenridge angekommen, übernachtet in einem großen Hotel. Breckenridge ist ein sehr netter kleiner Ort, in dem wir letzten August auf unserer Reise auch waren. So viel zur Strecke.

Leider hat die "Reparatur" des Tretlagers nicht nur nichts gebracht, sondern es ist schlimmer als vorher. Er hofft, dass er jetzt morgen zur passenden Zeit nach Salidas kommt. Dort ist der Radladen "Absolute Bikes" und der soll es richten. Echt ärgerlich.

http://absolutebikes.com/

Für das "kaputt reparieren" hat er 100 Dollar bezahlt.




Donnerstag, 21. Juni 2012

Steamboat - Rad wurde durchgecheckt

Georg konnte in Steamboat gestern sein Rad reparieren lassen. Die Wartezeit hat er natürlich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Er hat gegessen. Die "Experten" berichten, dass man eigentlich nicht so viel essen kann, wie man verbraucht. Jedenfalls nicht, wenn man diese Umfänge fährt.

Seine Überlegung war dann, über Nacht in Steamboat zu bleiben und eine längere Pause einzulegen. Es war etwa 16 Uhr nachmittags. Das war dann wohl doch nichts und er hat sich wieder auf den Weg gemacht. Wenn ich es richtig seh, zeltet er auch diese Nacht wieder.


Mittwoch, 20. Juni 2012

Brush Mountain Outpost

Georg hat heute ein Bild geschickt - man erkennt ihn noch wieder ;-)



Great Divide Basin - auf dem Weg nach Steamboat

Die letzten zwei Etappen konnte ich kaum mit Georg sprechen. Die Gegend in der er zur Zeit unterwegs ist, ist ausgesprochen dünn besiedelt, nur kleine Dörfchen in der Nähe.

Gestern nacht berichtete er dann von der Outdoor-Übernachtung vorgestern im "Great Divide Basin" Das ist ein abflussloses Gebiet und quasi ein Art Insel. Es wächst nicht viel, aber es gibt einige Tiere wie Wildpferde, Gabelböcke, Maultierhirsche und natürlich Kaninchen. Die Gabelböcke waren beim Zelten auch in seiner Nähe.


Die Etappe war mit 163 Meilen ziemlich lang. Georg ist inzwischen etwas erkältet und seine Mundwinkel reissen ein. Aber - so wurde ihm von "Wiederholungstätern" bekräftigt - das sei normal. Ja dann.....

Heute Nacht ist er wieder im Zelt, zwischen Rawlins und Steamboat. Wenn er anruft, ist er meistens gerade irgendwo am Power-Essen. D.h. so viel wie reingeht auf einmal - und es geht sehr viel zur Zeit. Von einem XXL-Menü im "Restaurant zum Goldenen M" wurde er gestern nicht annähernd satt und hat nachgeordert.

Und: es ist mehr als die Hälfte geschafft, es wird seit gestern bereits runter gezählt. In Rawlins hatte er 52.6 % der Distanz und 51.1 % der Höhenmeter bewältigt.

Montag, 18. Juni 2012

Kendall Valley Lodge in Wyoming

Wie gestern angekündigt, ist Georg nicht ganz so lange gefahren. Die Telefonverbindung war miserabel und ich konnte nur 1/3 verstehen.

Aber es geht ihm gut und da es nun kurz vor 7 Uhr Ortszeit ist, fährt er bestimmt bald wieder los. Übernachtet hat er hier, es schien ihm sehr gut zu gefallen.


http://www.wyomingtourism.org/overview/Kendall-Valley-Lodge/3007?view=mediagallery

Sonntag, 17. Juni 2012

Wyoming - Jackson Lake / Colter Bay

Fast idyllisch am See liegt Georgs heutiger Nachtstopp. Er ist gestern 135 Meilen gefahren (vorgestern 155 Meilen), kam gut voran. Allerdings macht sich - wie letzte Woche schon mal - sein Immunsystem bemerkbar und zickt rum. Halsweh, Kopfschmerzen - d.h. er plant, die nächste Etappe wieder weniger zu fahren und länger zu schlafen. Gestern wurde er bei einem Stopp von einer Reisegruppe von Japanern (Japanerinnen!) überfallen, die sich unbedingt mit ihm fotografieren lassen wollte. Georg wußte nicht warum, konnte es auch nicht herausfinden. Sieht er im Moment vielleicht jemandem ähnlich....? Ich hoffe, das Bild wird mir zugeschickt ;-)

Samstag, 16. Juni 2012

Heute in Idaho....

Georg ist gestern 155 Meilen gefahren, ein bißchen lang, wie er sagte. Er hat - wie vermutet - im Freien übernachtet. Es geht ihm gut, er kommt ganz gut durch. Hier ein aktuelles Foto:

Zwischen Lima und Henrys Lake

Wie es aussieht, übernachtet Georg outdoor. Ich hatte zuletzt mit ihm Kontakt, als er in Lima pausiert hat. Mitten in der "Pampa" hat er kein Netz, kann sich erst später wieder melden. Deshalb zur Abwechslung mal ein paar Photos. Keine gute Qualität, aber man kann ihn erkennen ;-)

Freitag, 15. Juni 2012

Polaris - Zimmer mit Aussicht

Georg konnte trotz defektem Tretlager seine TDR fortsetzen. Er war, als er umdrehen mußte und in Butte erfuhr, dass es so kurzfristig kein Ersatztretlager gibt, erst mal ganz schön niedergeschlagen. Er konnte aber einigemaßen weiter fahren und hofft, dass es bis zum Austausch hält. Das Hinterteil war gestern wieder schlimmer..... In Polaris verbringt er die Nacht und hat ein Zimmer mit einer ca. 12m breiten Fensterfront, von der er zunächst dachte, es sei eine Fototapete - tatsächlich schaut er durch eine riesige Panoramascheibe auf die Berge.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Defekt nach Butte

News: Georg ist heute morgen wieder früh los gefahren, nach ca. 1 1/2 Stunden mußte er umdrehen da das Tretlager sich verabschiedet hat. Der Radladen in Butte (Leipheimer)hat keinen Ersatz. Georg muss das Tretlager nun immer wieder anziehen und kann weiterfahren. Er darf nicht richtig "reintreten". Der nächste Radladen mit Ersatztretlager ist in etwa 3-4 Tagen zu erreichen.

Butte erreicht - 140 Meilen, gut 4000 HM

Georg hat sich heute morgen kurz gemeldet, er hat wieder einen sehr langen Tag auf dem Rad hinter sich. Mittags um zwei war er in Helena, das war zu früh um aufzuhören. Der nächste Ort zum übernachten ( Indoor ) war Butte, also ist er weiter gefahren. Dort angekommen wußte er nicht, ob er zuerst in die Badewanne oder zuerst essen sollte - beides war gleich dringend. Also hat er sich zwei Pizzen organisiert, sich in die Badewanne gelegt und da gegessen. Die nächste Etappe soll wieder etwas kürzer werden. Die Jodbehandlung war genau richtig, dem Hinterteil geht es zur Zeit etwas besser ;-)

Mittwoch, 13. Juni 2012

Lincoln

Georg hat die letzte Nacht in Lincoln verbracht, nach einer nicht ganz so langen Etappe. Er hat ziemlich mit "Sitzproblemen" zu kämpfen, behandelt sich mit Jod, damit keine Keime eingeschleppt werden. Das Aufsteigen ist wohl das Schlimmste. Heute ist ihm ein Pedal gebrochen und er mußte 60 Meilen mit einem Pedal-Stummel fahren. In Helena konnte er es in einem Radladen endlich reparieren. Ansonsten geht es Georg soweit gut, ich glaube, er gewöhnt sich langsam daran, dass alles weh tut...??

Dienstag, 12. Juni 2012

Seeley Lake

Georg hat nach einer erneut sehr langen Etappe die Nacht in Seeley Lake verbracht. Er hat sich nur kurz gemeldet, deshalb kann ich über diese Etappe nicht viel sagen. Morgens tat ihm eigentlich alles weh. Zum zweiten Frühstück in Ovando hat er kurz von sich hören lassen, war munter und gut gelaunt, kündigte eine "kurze Etappe" für heute an.

Montag, 11. Juni 2012

Columbia Falls

Nach gut 100 Meilen hat Georg den dritten Tag bewältigt. Er mußte wieder etwa zwei Stunden durch hohen Schnee schieben. Es wurden insgesamt schon sehr viele Bären gesichtet, Georg selbst hat aber noch keinen entdeckt. Gestern traf er auf eine Teilnehmerin die nicht weit vor ihm fuhr, sie unterhielten sich und sie erzählte ihm, dass zwischen ihr und Georg ein Bär war...Georg hat den Bär nicht gesehen, aber der Bär Georg. Heute erzählte er, dass es sehr sehr anstrengend ist, er morgens beim losfahren erst mal nicht genau weiß, wie er weiter fahren kann. Wäre er zuhause, so meinte er, würde er jetzt erst mal eine Woche pausieren. Aber es geht dann doch. Motivation und Stimmung sind super!

Sonntag, 10. Juni 2012

Der zweite Tag im Schnee

Georg hat die zweite, sehr sehr harte Etappe hinter sich. Meilenweit nach heftigem Wintergewitter durch 1/2 Meter Schnee geschoben, davon 20 cm Neuschnee. Er hat heute Nacht die Grenze in die USA passiert, ist um 1 Uhr Nachts Ortszeit in Rooseville angekommen. Das erste Restaurant an der Grenze hatte nicht mehr für alle was zu Essen, er hatte noch Glück.... Er ist aber schon wieder auf den Beinen, seit etwa einer halben Stunde sortiert er sich. Heute sind wieder Schneeetappen angesagt.

Samstag, 9. Juni 2012

Raceday

Der 1. Tag der Tour geht zuende. Georgs Ziel war, Sparwood zu erreichen. Da ist er nun angekommen, nach 141 Meilen und 3140 HM.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Tour Divide: 1 day to go

Cold & rain in Banff, tomorrow even worse ...

Donnerstag, 31. Mai 2012

TDR 2012: 8 days to go ...

The trackleader's page still shows me offroute, some thousand miles away ...
And there will be more than 80 starters ...

Mittwoch, 30. Mai 2012

Tour Divide Race / Race Across America

Aus der Ferne betrachtet warten beide Events mit ähnlichen Herausforderungen auf: Es gilt, mit dem Bike die USA zu durchqueren. Einmal in Längsrichtung durch die Rocky Mountains (4.400 km / 50.000 Hm), das andere Mal quer von der West- zur Ostküste (4.800 km / 30.000 Hm).
Genaueres Hinsehen erweckt jedoch eher den Eindruck, als handle es sich um Gegenentwürfe (Mountain-bike versus Road-bike, self-supported versus team-support ...). Wie dem auch sei, beides "great challenges for mind and body". Und dass sich beide Strecken irgendwo treffen, ja sich in Del Norte, CO, sogar einige Meter teilen, kann man der folgenden Grafik entnehmen:












RaceAcrossAMerica (blue)
TourDivideRace (black)

Montag, 28. Mai 2012

11 days till start of Tour Divide // Some calculation

Today last roadbike loop (120km, 1400 Hm) through the "Kraichgau", a very hilly region near Heidelberg.
And here you see some calculation of Tour Divide data, without guarantee, just for some estimations.
(corrected version, distance between LaGarita and DelNorte: 20 mi; thanks to Robert!)

Freitag, 25. Mai 2012

2 weeks till start // All my bags get packed, ...

And here is the 98% gear list for TD-Race 2012:
(will be completed at Banff with Bearspray and -bell, parts of survival kit)

Donnerstag, 17. Mai 2012

22 days till start // TourDivide typical training day

Was machen Väter am Vatertag?
Klar: Mit dem Bike auf den Königstuhl und Weißen Stein und das gleich 4  mal. Dank Unterstützung von Markus und Jürgen, die mich auf der ersten bzw. ersten zwei Runden begleiteten, war aller Anfang leicht. Hintenraus wurde es dann doch anstrengend.
Alles in Allem: 160 km, 4100 Hm (100 miles, 13'450 ft vertical), 75% TourDivide baggage, 9 hrs netto, 1hr rest


















Jürgen, Georg & Markus

Samstag, 5. Mai 2012

TourDivide 2012: Nice preparation day // 34 days to go

Anstrengender Regentag mit versöhnlichem Abschluss im Sonnenlicht:
Wegen eines morgendlichen Regenschauers konnte ich guten Gewissens den Start auf 10 Uhr verschieben, weitere sorgten für regelmäßige Abkühlung, auf der letzten der 3 Heidelberger-DoppelWhopper-Runden durfte ich sogar eine halbstündige Regen-Zwangspause einlegen.
Alles in Allem ein anstrengender Bike-Tag, 107km, 3.030 Höhenmeter, 7.15 Stunden Fahrzeit. (50% TourDivide-Gepäck)
3-times Heidelbergs Doppel-Whopper (Weißer Stein - Königstuhl)


Nice TD2012 preparation day:
Lots of rain today made the event interesting and maybe TourDivide-like, later the sun was shining a bit, made it to a conciliatory end.

Montag, 30. April 2012

Favorite Sleeping System // 39 days till start ...

Here comes my favorite sleeping system:
  • Therm-A-Rest Z'Lite 2 halfs, stripped together, 400g
  • Rab-SL Bivvy Bag 400g
  • Mountain equipment Helium Sleeping bag 650g
All in all: 1.450 g

There is the alternative to use tent Big Agnes, but it is 1.050g (instead of 400g for Rab-SL). More comfort during nights, but less during days :-)

Samstag, 28. April 2012

Missoula is not far away ...

... just 5939 miles to go ...
Saw this sign during a practice ride for TD 2012 ...

Samstag, 14. April 2012

55 days till start ...

Nice TD preparation workout today:

125 km / 1250 Hm Roadbike (Heidelberg-Kraichgau-Challenge) 4.5 hrs

40 km / 1000 Hm Mountainbike (Heidelberg-WeißerStein-Neckargemünd-Königstuhl) 2.5 hrs

And on Sunday, similar:

100 km / 1250 Hm Roadbike (Heidelberg-Hirschhorn-Beerfelden-Waldmichelbach) 3.75 hrs

32 km / 750 Hm Mountainbike (Heidelberg-WeißerStein-Ziegelhausen-Schloss) 1.75 hrs

Mittwoch, 11. April 2012

Auf Pantanis Spuren ...

Während des traditionellen Cervia-Trainingscamps ging es für ne Woche auf's Rennrad. Schnell noch die Beine rasiert, dann 7 Tage radeln in der Emilia-Romagna. Alles in Allem 900 km und 9.000 Höhenmeter.
Morgen noch ein halber Trainingstag, dann Rückfahrt nach Heidelberg, wo das MTB sehnsüchtig wartet.

Summa summarum: 900 km / 8.500 Hm meist GA1, einige Anstiege GA2+

Samstag, 31. März 2012

Sonntag, 18. März 2012

Nice start into final Tour Divide preparation

The weekend saw me doing 3 training rides:
- Friday evening, 3hrs, MTB, 1.500m elevation
- Saturday 4 hrs, Roadbike, 100km, 1.000m elevation
2 hrs, MTB, 1.000m elevation
- Sunday 5.5 hrs, MTB (partially on road), 100km, 2.500m elevation

Tomorrow: rest day (except the evening swim)

Samstag, 25. Februar 2012

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche ...

So richtig Sonne gab's in den letzten 2 Tagen noch keine, aber deutlich wärmere Temperaturen luden zu schönen Bike-Touren ein. Gestern 3 Stunden in der Pfalz zwischen Neustadt und Pirmasens, heute 3 Stunden um Heidelberg, zwar immer noch etwas frisch auf den Abfahrten, aber alles in allem ein schöner Frühlingsauftakt. Schaun wir mal, was die morgige Rennrad-Ausfahrt bringt ...
Das Hambacher Schloss - ein Steinwurf von meinem Heimatort entfernt
(Hambach Castle - The symbol of the democracy movement in 1832)

Mittwoch, 1. Februar 2012

Zwischenruf: Piz de la Margna (3.158m) - Der unvollendete

- Bike & Hike mit Wetterpech im Oberengadin

Im Leben eines jeden Alpinisten existieren Gipfel, die sich erfolgreich gegen jeden Besteigungsversuch zu wehren scheinen. Dies liegt nicht immer im Schwierigkeitsgrad oder in der Höhe des Berges begründet, oft sind es sogar die eher unscheinbaren Ziele, bei denen man aus verschiedenen Gründen vorzeitig umkehren muss. So scheint sich mittlerweile auch der Piz de la Margna, der am Südwestrand des Silser Sees über Maloja thront, zu meinem persönlichen Schicksalsberg zu mausern. Nicht schwierig, aber teilweise weglos und brüchig und mit 1.300 m über der Passhöhe ein stolzer Berg mit toller Aussicht. Mehrmals habe ich mich an diesem Berg schon versucht, meist waren es die Wetterverhältnisse, die mich, unterstützt durch die Vernunft, veranlassten umzukehren.
Piz de la Margna (c) www.alfred-jaeger.de
Um seinen Gipfel jagen - Nebelschwaden

Wann es mich zum ersten Mal in diese Gegend verschlagen hat, kann ich nicht genau nachvollziehen. Jedenfalls übte die Gegend um Maloja mit dem gleichnamigen Pass, dessen werbewirksamer Name mittlerweile für ein Bike-Bekleidungslabel genutzt wird, seit Anfang der 80er-Jahre eine außergewöhnliche Attraktion auf mich aus. Klettertouren am Badile und Cengalo führten mich in die nahe Val Bregaglia, Ski- und Bergtouren in die Bernina- und Fornogruppe, ein MTB-Alpencross durchquert die Oberengadiner Seenlandschaft, bevor er ins nahe Chiavenna stürzt.
Segantini: Val Bregaglia (Teil aus Tryptichon: Werden) (c) balserkunst.ch
Die Faszination der Oberengadiner Seenlandschaft und des Bergells beschränkt sich aber nicht nur auf die körperlich Aktiven. Bedeutende Künstler verschiedenster Couleur entstammen dieser Gegend (Segantini, Giacometti), andere ließen sich über mehrere Jahre nieder oder kehrten immer wieder dorthin zurück (Mann, Nietzsche, Hesse, Adorno, Rilke). Allen gemeinsam, die erfolgreiche Suche nach Erholung, Zerstreung, neuen Impulsen und großen Herausforderungen.
Silser See / Lej da Segl mit kurzer Wetteraufhellung
Ende der Aufhellung: Blick nach St. Moritz / San Murezzan

Für meine im Vergleich eher bescheidene, sportliche Herausforderung waren die Wetteraussichten alles andere als verheißungsvoll, Regen bis nach Mittag, der sich nach einer kurzen Aufhellung wieder fortsetzt. Eigentlich gute Gründe, um der vorgenannten Abteilung "Feuilleton" meine Referenz zu erweisen und einer der zahlreichen Kultstätten, wie etwa dem Museum Segantini, einen Besuch abzustatten. Ein kurzes Zögern, aber Nein, ich bleibe bei meinem sportlichen Vorhaben und starte gegen 13.30 Uhr von Maloja (1800 m) mit dem Mountainbike, um die ersten Kilometer zur Alp Ca d' Starnam (2024 m) auf zwei Rädern hinter mich zu bringen. Auf halbem Weg zwischen Zeltplatz und Isola beginnt die gleichmäßig steile 200m-Steigung bis zur Alp, wo ich das Rad unter einem Felsen deponiere. Wegen des Aufstiegs lohnt sich die Mitnahme des Fahrrades sicher nicht, aber die Abfahrt ohne nennenswerte Gegenanstiege spült Einen innerhalb weniger Minuten wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Piz Bernina: Der östlichste Viertausender hinter Wolken

Die verheißene Aufhellung lässt meine Blicke schweifen, weit hinten kann ich sogar den Bianco-Grat am Piz Bernina erkennen, dessen messerscharfe Firnschneide ich Anfang der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts bestiegen habe, daneben die Eiskappe des Piz Roseg. Beide gehören mit zu meinen schönsten Alpentouren überhaupt.


Piz de la Margna - Blick nach oben

Der Weg wird schmaler und steiler, führt an einer kleinen, feinen Steinhütte vorbei, bis er sich in einem riesigen Schuttfeld verliert. Dies bringt mich weiter nach oben in steileres Gelände bis fast an die 3000m-Grenze. Gleich beginnt der Blockgrat, die Hände unterstützen das Weiterkommen, also Klettern im leichten Gelände.
Piz de la Margna - Gipfel fast in Sichtweite

Fast zwei Stunden sind nach meinem Start auf der Alp vergangen, als plötzlich Wolken von oben und von unten auf mich zukommen und die nebelfreie Zone, in der ich mich befinde, immer kleiner werden lässt. Oben schwarz, unten schwarz, und als es zu regnen beginnt, drehe ich um. Später wird es an der Alp nochmal hell, die Sonne zeigt sich ein letztes Mal, bevor ich kurz vor dem Dauerregen mit dem Bike meinen Ausgangspunkt erreiche. Knapp vier Stunden Hike-And-Bike und ein erneuter Versuch am Piz de la Margna sind das Resultat dieses Nachmittags. Ein Grund mehr, dieser eindrucksvollen Landschaft einen weiteren Besuch abzustatten.
Piz de la Margna - fast wieder auf der Alp Ca d' Starnam

Eine Stunde später stehe ich doch noch vor dem Nietzsche-Haus in Sils Maria und überlege, ob der anhaltiner Philosoph  ebenfalls Schicksalsberge hatte, die er nie besteigen durfte: "Es wird mir wahrlich zu viel; diess Gebirge wimmelt, mein Reich ist nicht mehr von dieser Welt, ich brauche neue Berge" (Also sprach Zarathustra)
Blick vom Nietzsche-Haus in Sils: Piz de la Margna (links) (c) diekantine.files.wordpress.com